Erhaben ist ein gestelztes Wort. Aber es ist das erste, das uns beim Riechen am Rosé von Amaury Beaufort in den Sinn kommt. Und eigentlich macht das keinen Sinn. Ist doch der Rosé bei genauerer Betrachtung mit der Nase ein wilder Filou. Einer, der am Markt die schönsten Himbeeren, die glänzendsten Walderdbeeren und frischesten Basilikumblätter mitgehen lässt, einer, der jedem Mädchen nachpfeifft. Aber auch einer, dem man seine Flegelhaftigkeit noch so gerne durchgehen lässt. Sein Blick ist so neckisch und sein Lächeln so verführerisch, dass jede Gegenwehr zwecklos ist.

Auch am Gaumen können wir dem Rosé-Gauner nicht böse sein. Zwar fordert er uns mit frecher Säure und einem Touch Salbei heraus, aber das Gefühl von frischem Holundersirup und die kristallene Klarheit überwältigen uns bei jedem Schluck.

Doch unser erster Eindruck lässt sich auch nach dem Genuss einer ganzen Flasche dieses Strolchen-Champagners nicht vertreiben: Das ist ein erhabenes Getränk. Ein König, der sich als Dieb verkleidet, um nicht nur auf den Tischen der Aristokraten zu landen. Nutzen Sie dieses Vexierspiel aus, bevor die Champagner des Ausnahmewinzers Amaury Beaufort endgültig Burgunder-Preise erreicht haben.

Der Rosé von Amaury Beaufort ist aus Trauben von Champagne Douge gekeltert worden. Vergleichen Sie ihn mit dem Rose Margot und seien Sie verblüfft, wie unterschiedlich sich die gleichen Trauben gestalten lassen.

Unsere Degustationsnotiz ist entstanden, als uns wir den Rosé kurz vor Beginn eines Champagner-Dinners mit Amaury Beaufort im Igniv Zürich in der Küche vordegustieren  und anschliessend zum Hauptgang ausgiebig geniessen durften.