Der Faillet ist das Ebenbild seines Winzers: aufmerksam, ohne aufdringlich zu sein. Willkommen heisst er uns mit einer kleinen gedörrten Aprikose. Bald darauf bietet uns der Faillet eine Quitte zum Probieren an, die wir gerne annehmen. Die beiden Früchte verdanken wir ohne Zweifel den 33% Pinot blanc, die Florent Douge im Faillet verarbeitet hat. Weiter legt uns der Faillet ganz unmerklich eine «Saure Zunge» auf den Degustationstisch. Und bevor wir schliesslich einen Schluck nehmen, bekommen wir ein Stückchen leicht verbrannten Karamels geschenkt und trägt der Wind den Duft nassen Sands zu uns.

Im Mund fällt uns als erstes das signature feature von Champagne Douge auf: die ultrafeine Perlage. Die Säure ist sehr dezent und ephemer, was wiederum am Pinot blanc liegen muss. Ist die Säure sublimiert, bleibt ein mildes, aber doch erquickendes Frischegefühl zurück. Als hätte man Rhabarber nur ohne die Säure gegessen. Mit der ihm eigenen unaufdringlichen Aufmerksamkeit führt uns der Faillet langsam zu seinem Kern: dem mineralisch-salzigen Grip, den nur ein Champagner haben kann.

Seinen Namen schuldet der Faillet der Anhöhe, auf der die Reben für ihn wachsen.

Unsere Degustationsnotiz zum Faillet ist entstanden, als wir an einem Samstagabend nicht kochen mochten und ein Pizza mit neapoletanischer Fenchelwurst bestellt haben.

Robert Parker: 91