Lese

Die Lese der Trauben (vendange) findet statt, wenn letztere das optimale Verhältnis zwischen Zucker, Säure und Reife erreicht haben. Wann das der Fall ist, entscheidet jeder Winzer für sich, je nach Stil, den er in seinem Champagner sucht. Allerdings gilt es für den Beginn der Lese die Aufhebung des Lesebanns durch das Comité interprofessionnel du vin de Champagne zu beachten. Dieses legt für jede Gemeinde in der >AOC Champagne einzeln den offiziellen Beginn der Lesezeit fest.

Die Lese in der Champagne geschieht ausschliesslich von Hand, auch wenn einige grosse >maisons de Champagne seit Jahren darauf drängen, die maschinelle Ernte zuzulassen. Die vendangeurs, die Personen, die die Trauben lesen, machen direkt in den Reben eine erste Aussortierung zu reifer, zu unreifer und kranker Trauben. Gelegt werden die Trauben in Kisten, die ein maximales Fassungsvermögen von 50 kg haben, so dass die Trauben nicht schon in den Kisten durch ihr eigenes Gewicht gepresst werden.

Sobald die Trauben vom Rebstock abgetrennt wurden, beginnt ihr Zerfallsprozess. Für einen optimalen Most und damit für einen optimalen >Grundwein, müssen also die Trauben so schnell wie möglich gepresst werden (>Pressung). Um weite Transportwege zu verhindern, befinden sich die Kellereien der Winzer so nahe wie möglich an den eigenen Reben.

Je nach Anzahl bewirtschafteter Hektaren, Anzahl verschiedener >Traubensorten und unterschiedlichem Mikroklima dauert die Lese länger oder kürzer. Lesedauern zwischen fünf Tagen und zwei Wochen sind die Regel. In sehr warmen Jahren kann die Lese schon Ende August beginnen, ansonsten im September. Vor 50 Jahren wurde teilweise erst im November mit der Lese begonnen.

Im Bild oben sehen Sie das wichtigste Lesewerkzeug: die Rebschere. Hier wird gerade ein Träubel Pinot noir von Champagne C. H. Piconnet abgeschnitten •

Die Lese beginnt im Morgengrauen, um die Trauben bei möglichst kühlen Temperaturen transportieren zu können (hier bei C. H. Piconnet).

Champagne C. H. Piconnet