Réserve pérpétuelle

Eine ewige Reserve an Champagner, ein Champagnerfüllhorn sozusagen! Wer träumt nicht davon. Doch leider müssen wir Sie enttäuschen. Eine réserve pérpétuelle ist kein nicht enden wollender Champagnervorrat, sondern (und immerhin!) eine spezielle Art zur Herstellung des >Grundweins eines Champagners.

Normalerweise werden die >Grundweine, die man für die >Assemblage eines Champagners verwendet, separat gelagert; ein jeder in seinem eigenen Behältnis. Für die >Assemblage wählt man dann nach Belieben aus den unterschiedlichen >Grundweinen aus. Bei einer réserve pérpétuelle dagegen werden die >Grundweine schon während der Lagerdauer gemischt. In einem einzigen grossen Behältnis befinden sich >Grundweine verschiedener Jahrgänge. Aus dieser réserve pérpétuelle wird jedes Jahr eine kleine Menge Wein entnommen (in der Regel nicht mehr als 10 %), den man in Flaschen abfüllt (>tirage), wo er die >zweite Gärung durchläuft. Die Ewigkeit rührt daher, dass der entnommene Wein stets durch >Grundwein des neuen Jahrgangs ersetzt wird. So bleibt das Fass ewig voll.

Das Faszinierende an einer réserve pérpétuelle ist, dass ein Jahrgang, der dem ewigen Fass einmal beigegeben wurde, niemals ganz verschwindet. Natürlich verringert sich sein Anteil von Jahr zu Jahr, doch weil er sich mit allen anderen >Grundweinen durchmischt hat, wird auch in 1 000 Jahren noch ein Hauch von ihm übrig sein. Das ist wahre Ewigkeit.

Aus unserem Sortiment entstammt der Solera von Champagne André Jacquart einer réserve pérpétuelle. Solera heisst dieser Champagner, weil die Bezeichnung solera in der Champagne als Synonym für réserve pérpétuelle verwendet wird. Ursprünglich stammt die Bezeichnung solera und auch die damit beschriebene Technik übrigens aus dem Sherry-Gebiet, wo man nicht von der réserve pérpétuelle, sondern vom sistema solera spricht. •

Paul Girard macht sich ans Verkorken seines A mi-chemin.

Champagne Girard-Bonnet